Hope for MENA

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Das Geschenk, das beim Verteilen kein Ende fand

Ich fühlte mich schuldig, als unser sauberer, klimatisierter Bus in eine der ärmsten Stadtteile Nordafrikas rollte. Hier waren wir nun, komfortable angereist, um sudanesische Flüchtlinge zu besuchen, während diese in bröckelnden, schmutzigen Gebäuden wohnten.

Unsere Arme voll beladen mit Geschenken von Spielzeug und Lebensmitteln, stiegen wir ein schwach beleuchtetes Treppenhaus hinauf und betraten ein schmuddeliges Zimmer, das unser Treffpunkt sein sollte.

Unser Team arbeitete wie am Fließband, um Geschenktüten mit Spielzeug und Lebensmittel für die erwarteten 100 Kinder zu füllen. Jedoch, nachdem wir die Geschenktüten fertiggestellt hatten, kamen nur drei Kinder! Unser sudanesischer Freund versicherte uns, dass mehr Kinder kommen würden - in der Zwischenzeit könnten wir etwas Musik oder so spielen?!

Langsam trödelten die Kinder ein, bis das Zimmer, das Platz für 50 Kinder hatte, nun mit 200 Kindern aus allen Nähten platzte! Wir mussten die Kinder zu zweit auf einen Stuhl setzen und waren gezwungen die Tür zu verriegeln, denn noch mehr Menschen klopften an, um hineingelassen zu werden. Wir brachten den Kindern ein Lied bei (und im Gegenzug sangen sie eins für uns) und brachten sie mit einem Sketch zum Lachen.

Als es an der Zeit war die Geschenke zu überreichen, begannen wir diese besorgt zu verteilen - wir hatten nämlich nicht so viele Kinder erwartet! Aber unser Team erlebte an diesem Tag ein Wunder - jedes Kind ging mit einem Geschenk nach Hause (sogar die vor der verschlossenen Tür warteten) UND es waren noch Geschenke übrig!

Die ortsansässigen sudanesischen Partner nahmen die restlichen Geschenke freudig entgegen, um diese an die Kinder weiterzugeben, die nicht kommen konnten.

Um das Ganze abzurunden, fand unser Team heraus, dass die Kinder, die wir ursprünglich besuchen sollten, kurz vorm Verlassen unserer Unterkunft abgesagt hatten. Diese ganze Veranstaltung war eine Last-Minute-Aktion, da wir unbedingt vor hatten die Weihnachtsfreude weiterzugeben und dass sie empfangen wird - was für ein wunderbares Ergebnis!

Amber Epp